Uckermaerker

Die Uckermark gilt heute als eine der deutschen Vorzeigeregionen, wenn es um Strukturschwäche und demographischen Wandel geht. Viele vor allem junge Leute ziehen weg, weil es kaum Arbeit gibt. Einige prognostizieren das Aussterben der Dörfer.
Schaut man die Geschichte an, scheint das für die Region keine wirklich neue Situation zu sein. Und immer kamen – trotz aller „Strukturschwäche“ – neue Menschen in die Uckermark und brachten neue Ideen und Energien mit.

In zwei Filmreihen widmen wir uns diesen Zugezogenen – heute und in der Geschichte (Realisierung 2016). Die drei Filme der ersten Reihe („Kleiner Acker, kleine Wege“ 20‘, „Zufällig Geiger“ 20‘ und „Leben was kommt“ 30‘) porträtieren drei Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Gegenden und aus ganz unterschiedlichen Motiven in die Uckermark gekommen sind. Marko, der ursprünglich aus dem Fläming stammt, hat seinen gutbezahlten Job als IT-ler bei der Telekom in Berlin hingeschmissen, weil er „diesen ganzen Kommerzkack“ satt hat und macht nun in Solidarische Landwirtschaft – in einem abgelegenen Dorf im nordöstlichsten Zipfel Brandenburgs, in kleinem Maßstab. Jakub, der genauso zufällig in die Uckermark kam wie er auch Geiger wurde, ist Konzertmeister des Preußischen Kammerorchesters und froh, dass er die Ruhe und Schönheit der Uckermark gegen den Stress der großen Stadt Stettin getauscht hat. Als Pole erzählt er, wie er mit Vorurteilen umgeht, was Musik dabei für eine Rolle spielt und wie es so ist, in einem Orchester mit Japanern, Rumänen, Ungarn, Polen und Deutschen zu spielen. Maxino lebt in der Uckermark weil sie friedlich ist und er hier Familie und eine neue Zukunft gefunden hat. Nachdem seine Eltern im Bürgerkrieg in Tschad umgekommen sind, hat er das Land verlassen und war 8 Jahre lang unterwegs ohne Anzukommen. Als „Stadtmensch“, der noch nie auf dem Land gelebt hat, lebt er jetzt im 250-Einwohner-Dorf, lernt Landwirtschaft und spielt Fußball beim FSV Bandelow.
Eine Filmreihe von Svea Weiss und Rainer Schmitt